56 besessene Mann auf beiden Seiten; auf der Kirchseite 25 und auf der anderen 31 Mann. Ist eine Gemeinde, sie haben aber unterschiedliche Gemeindehirten, die alle waren dem Kloster Nimbschen, sind jetzt aber der neuen Schule zu Grimma lehen- und zinsbar.
Weiteres:
[zum Erbkretzschmar fol. 51, der darf im Jahr 3 ganze Bier brauen, wenn dies ausgeschenk ist, muß er bis Joh. Bap. in Grimma Bier holen, danach kann er fremdes Bier schenken, muß aber wegen der einfachen Leute auch billigeres Grimmaer Bier haben.]
Hufen:
33 Hufen; hier sind 24 Ruten für 1 Hufe gerechnet [fol. 49a]
Im Dorf ist kein Erbgericht, sondern ein walzendes Gericht. Es steht der Schule willkürlich zu, einen Richter zu ordnen, der muß der Schule Gebote und Verbote bestellen und auf deren Gerechtigkeiten achten.
Dingstuhl:
Großbardau
Zum Dingstuhl:
Die Schule hat hier einen Dingstuhl, so oft es nötig ist. Rügen, die andernorts nicht ausgeübt werden, können hier eingebracht werden. Die Schule kann aber auch dieses Gericht in andere Dörfer verlegen.
Weiteres:
Heerwagen
Heerfahrtswagenort:
Großbardau [Schulwagen Grimma]
Leistung:
Sie dienen auf kurfürstliches Erfordern mit 2 Fußknechten und müssen neben Schaddel, Groß- und Kleinbothen, Kaditzsch, Förstgen, Höfgen und Schkortitz 1 Heerfahrtswagen halten mit 4 starken Pferden, 2 Fuhrknechten, 10 Fußknechten.
Bemerkung:
In den Dörfern der Schule ist folgende besessene Mannschaft: Förstgen 9 Mann, Großbothen 33 Mann, Großbardau 56 Mann, Höfgen 7 Mann, Kleinbothen 21 Mann, Kaditzsch 11 Mann, Schaddel 14 Mann und in Schkortitz 15 Mann; zusammen 116, die stellen 10 Mann.
Abgaben
Empfänger
Leistung
Art
Termin
Maß
Schulamt Grimma
7 ß 48 gr 6 ad
Erbzins
Walpurgis
Schulamt Grimma
4 ß 46 gr 6 ad
Erbzins
Egidi
Schulamt Grimma
6 ß 1 gr 8 ad
Erbzins
Martini
Schulamt Grimma
49 Scheffel Korn
Erbzins
neues Grimmaer gestrichenes Maß
Schulamt Grimma
49 Scheffel Hafer
Erbzins
neues Grimmaer gestrichenes Maß
Schulamt Grimma
53 alte Hühner
Erbzins
Martini
Schulamt Grimma
5 Fuhlhühner
Erbzins
Johannis Baptiste
Schulamt Grimma
15 gr
Erbzins
Weihnachten
Bemerkungen: Flachsgeld, das bringen sie zusammen auf und antworten es ins Amt
Abkürzungen: d = Pfennige (ad/nd = alte/neue Pfennige); fl = Gulden; gr = Groschen; h = Heller (ah/nh = alte/neue Heller); ß = Schock (60 Stück)
Lehenware
Lehenware:
Wann und so oft die Güter durch Todesfälle, Verwechselung oder durch Verkauf zu Fall kommen, geben sie der Schule den 50. Pfennig zu Lehenware.
Schreibgeld:
Sie müssen Teilschillinge geben. Wenn sich nach Todesfällen die Kinder oder andere Erben teilen, dann muß jeder Erbnehmer, der Anteil erhält, der Schule 12 gr geben. So müssen auch Mutter oder Vater geben, ungeachtet, daß sie den halben Teil bekommen.
Weiteres:
Kirche
Pfarrort:
Großbardau
Pfarrherr:
Schulamt Grimma
Verfassung:
Eingepfarrt: Filialen zu Grethen und zu Kleinbardau; die müssen den Pfarrer erhalten helfen und fahren sein Feuerholz, soviel er jährlich bedarf, in die Pfarre.
Einkommen:
Weiteres:
Das Einkommen der Pfarre gibt das "Widebuch" im Amt Grimma.